Untersuchungen haben ergeben, dass gute Lehrkraft-Lernenden-Beziehungen, die sich durch Nähe, Sicherheit, Vertrauen und Unterstützung auszeichnen, positiv mit der Lernmotivation, den schulischen Leistungen und der psychosozialen Entwicklung von Schüler:innen (Pianta 2006; Pianta et al., 2013, Obsuth et al. 2017) zusammenhängen wie auch positiv mit der Zufriedenheit der Lehrkräfte mit ihrer Tätigkeit sowie negativ mit dem Burnout-Risiko von Lehrpersonen korrelieren (vgl. Scherzinger et al., 2020). Beziehungen basieren auf Erfahrungen in pädagogischen Interaktionen. Diese können unidimensional oder interaktional bzw. transaktional betrachtet und erforscht werden (Thies 2017). Während unidirektionale Forschungszugänge primär vom Verhalten der Lehrperson oder der Schüler*innen ausgehen, stellen interaktionistische und transaktionale Zugänge die Interaktion ins Zentrum.
Im Workshop "Videografieren im Schulalltag" erhalten die Teilnehmenden einen Einblick in die theoretischen Grundlagen der Videografie als methodischer Zugang zur Erfassung und Analyse von transaktionalen Prozessen im Unterricht. Exemplarisch wird das CLASS-Rahmenmodell (Hamre et al., 2010) mit den Domänen Emotionale Unterstützung, Klassenführung und Lernunterstützung, den insgesamt zehn Dimensionen, die diesen zugeordnet sind, und ihren jeweiligen Indikatoren als Kategoriensystem erläutert. Die Teilnehmenden erhalten eine Einführung in die Analysesoftware Mangold Interact zur Erfassung und Auswertung der Daten und können das Vorgehen an eigenen Unterrichtsvideos erproben.
Der Workshop findet am 21.02-22.02.2025 in den Räumlichkeiten des Ambulatoriums des Instituts für Sonder- und Rehabilitationspädagogik (jetzt: Inklusives Kompetenzzentrum für gemeinsame, ganzheitliche Entwicklungsförderung im Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter, KoggE) statt, das als Videolabor mit der entsprechenden Hard- und Software ausgestattet wurde.